Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
Die Magnetresonanztomographie (MRT; auch Kernspintomographie genannt) gilt als besonders innovativ, da sie detailgenaue Schichtaufnahmen des Körperinneren in allen Raumebenen liefert.
Das Verfahren kommt insbesondere zur Darstellung von Weichteilgewebe wie Gehirn oder zur Darstellung von Gelenkbinnenstrukturen zum Einsatz. Darüber hinaus ist die MRT besonders schonend, weil die Bilder nicht durch die Anwendung von Röntgenstrahlen, sondern durch ein Magnetfeld in Kombination mit Radiowellen erzeugt werden.
Allgemeine Informationen zur MRT
Wichtig ist, dass Sie im Aufklärungsbogen, den Sie vor der Untersuchung erhalten, genau Auskunft über mögliche metallische Gegenstände am und im Körper geben.
Bei welchen Patienten kann keine MRT durchgeführt werden?
Nicht untersucht werden können Patienten mit
- implantierten Insulin- oder Schmerzpumpen
- älteren Mittelohr-Implantaten (Teflon- und Goldimplantate sind unproblematisch.)
- magnetisch haftenden Zahnimplantaten
- Granatsplittern in Gefäßnähe
- einem Befund, in dem steht „Zustand nach cerebraler Aneurysma-Operation unter Verwendung von magnetisierbaren Clips“
- dem Zeitpunkt der MRT-Untersuchung in den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft
Vorbereitung der Untersuchung
Vor der Untersuchung
sind alle metallischen Gegenstände abzulegen (Geld, Schlüssel, Uhren, Schmuck, Brillen, Hörgeräte, herausnehmbare Zahnprotesen), aber auch Mobiltelefone sowie Scheck- und Chipkarten dürfen nicht in die Nähe des Magneten gelangen, da sie sonst gelöscht werden können.
Die Untersuchung
findet in einer “Röhre” statt. Patienten mit Neigung zur Angst in engen Räumen (Klaustrophobie) werden das Gerätegehäuse daher vielleicht beängstigend finden. Der zur Anwendung kommende Magnet ist jedoch sehr kurz, so dass der Kopf des Patienten bei vielen Untersuchungen im Freien liegt.
Klaustrophobie
Sollten Sie unter Klaustrophobie leiden, teilen Sie dies unseren Mitarbeitern bitte bereits bei der Terminvergabe mit. Wir planen Ihre Untersuchung dann gerne an unseren MRT-Geräten mit einer besonders breiten Öffnung.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Ihnen vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel zu verabreichen. Dabei ist zu beachten, dass Sie bei Gabe eines Beruhigungsmittels in Ihrer Reaktionstüchtigkeit beeinträchtigt sein werden und deshalb im Zeitraum bis 24 h nach Gabe des Beruhigungsmittels nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.
Untersuchungsablauf im MRT
Während der Untersuchung
Die Untersuchung ist bei sachgemäßer Durchführung völlig schmerzfrei und ungefährlich. Sie liegen auf einer bequemen Liege, die sich während der Untersuchung langsam bewegen kann. Je nach Fragestellung kann die Untersuchung 20 bis 40 Minuten betragen. Während der Untersuchung hören Sie laute Klopfgeräusche, weshalb sie zuvor von uns einen Gehörschutz bekommen. Während der Untersuchung müssen Sie bitte ruhig und entspannt liegen, da Bewegungen die Qualität der Bilder stark beeinträchtigen. Während der Untersuchung werden Sie überwacht. Zur Kontaktaufnahme mit uns haben Sie eine Notfallklingel in der Hand. Sobald Sie diese drücken, unterbrechen wir die Untersuchung und kommen zu Ihnen in den Untersuchungsraum.
Nach der Untersuchung
Sobald Ihre Untersuchungsbilder vorliegen, werden diese von einer unserer Ärztinnen oder einem unserer Ärzte analysiert. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass dieser Vorgang Zeit in Anspruch nimmt. Nur eine gründliche Beurteilung der Aufnahmen ermöglicht es uns, Ihrer Gesundheit bestmöglich zu dienen.
Bitte haben Sie auch Verständnis dafür, dass wir Ihnen keine detaillierten Auskünfte über die Prognose der bei Ihnen gefundenen Veränderungen und vor allem keine Therapieempfehlungen geben. Radiologen haben meist nur einen begrenzten Überblick über die klinische Problematik des Patienten. Daher sollten Sie diese Fragen immer mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Anwendungsgebiete der MRT
Gelenkerkrankungen
Mit der MRT können die meisten Gelenkprobleme exakt abgeklärt werden. Ein sorgfältiger MRT-Befund gibt dem Orthopäden oder Unfallchirurgen präzise Hinweise, ob eine Gelenkoperation notwendig und sinnvoll ist.
Neurologische Erkrankungen
Im Allgemeinen ist die MRT die Untersuchungsmethode der Wahl bei neurologischen Erkrankungen (d.h. Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven).
MRT des Gehirns
Untersuchungen des Gehirns mit Diffusions- und Perfusionsbildung sowie funktionaler MR-Bildgebung.
- zur frühen Erfassung von Hirninfarkten und Hirnblutungen
Wichtige Ausnahmen sind - frische Hirnblutungen, insb. Blutungen in die Flüssigkeitsräume des Gehirns (subarachnoidale Blutungen)
- frische Unfallverletzungen des Gehirns
- knöcherne Infiltrationen von Hirntumoren
Diese Probleme können besser mit der Computertomographie untersucht werden. Die Magnetresonanztomographie gilt als unentbehrlich in der Diagnostik von - Multipler Sklerose
- Tumoren des Gehörnervs (Akustikusneurinom) und seiner Umgebung
- Tumoren der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
- Erkrankungen des Rückenmarks
- Frühphasen des Schlaganfalls / zur Darstellung der Hirngefäße und Hirnfunktionen
- zur frühen Erfassung von Hirninfarkten und Hirnblutungen
MRT der Wirbelsäule und MRT-Myelographie
Die MRT-Untersuchung der Wirbelsäule ist die Untersuchungsmethode der Wahl zur Abklärung beim Verdacht auf das Vorliegen eines Bandscheibenvorfalls, zur zur Darstellung des Rückenmarkskanals und des Rückenmarks.
MRT zur Diagnostik von Erkrankungen der Bauch- und Beckenorgane
Die MRT ist eine hervorragende Untersuchungsmethode, um Erkrankungen der Organe im Ober- und Unterbauch bildgebend darzustellen. Neben den Oberbauchorganen (Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Gallenblase) können mit speziellen Untersuchungstechniken zum Beispiel der Gallen- und Bauchspeicheldrüsengang ohne den Einsatz von endoskopischen Instrumenten dargestellt werden (MRCP). Die MRT liefert zudem wichtige Informationen über das Vorliegen von Erkrankungen der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane oder entzündliche Erkrankungen des Dünndarms (MR-Sellink).
MR-Angiographie / Gefäßdarstellung
Mit speziell ausgerüsteten MRTs sind Gefäßdarstellungen möglich, die bisher nur mit Kathetertechniken zu erzielen waren. Für die Patienten entsteht hierbei kein stationärer Aufenthalt, kein Risiko von Gefäßverletzungen, Nachblutungen oder Blutergüssen, ferner werden keine Röntgenkontrastmittel eingesetzt.
Die Haupteinsatzbereiche sind- Hals- und Hirngefäße zur Abklärung von Gefäßerweiterungen oder Verengungen bei Schlaganfall-Patienten
- Bauchschlagader zur Abklärung von Erweiterungen (Aneurysmen)
- Schulter- und Armgefäße zur Abklärung von Abklemmungen oder Verengungen
- Nierenarterien zum Nachweis von Verengungen (Stenosen), die häufig zu Blutdruckerhöhungen führen
- Bauchgefäße zur Abklärung von arteriosklerotischen Verengungen oder Tumorinfiltrationen
- Becken- und Beingefäße zur Abklärung der Arteriellen Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit)
Herz-MRT
Mit speziell ausgerüsteten MRT-Geräten sind Herzuntersuchungen möglich, die dem behandelnden Kardiologen Informationen liefern, die bisher nur durch Kathetertechniken zu erzielen waren. Die MRT liefert bei einer Vielzahl von Herzerkrankungen wertvolle Erkenntnisse über anatomische und funktionelle Veränderungen der Organstrukturen, ohne die Anwendung von Röntgenstrahlen oder eines Katheters.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.Prostata-MRT
Die MRT ist die genaueste Bildgebungsmethode beim Prostatakrebs.
Die Untersuchung liefert Informationen über- das Vorhandensein von Prostatakrebs
- die genaue Lage und Größe des Krebsherdes
- die Ausdehnung und das Einwachsen in die Umgebung der Prostata
Der Urologe erhält dadurch klare Hinweise für Punktionen und die Behandlungsstrategie
Weitere Informationen erhalten Sie hier.Mamma-MRT (MRT der Brustdrüse)
Die Mamma-MRT mit Kontrastmittel ist eine Methode zur röntgenstrahlungsfreien Darstellung der weiblichen Brust. Sie ist das bei weitem empfindlichste Verfahren zur Früherkennung und zum Nachweis von krankhaften Veränderungen wie z.B. bösartigen Tumoren der Brust. Weitere Informationen erhalten Sie hier.